Samstag, 24. September 2016

Nass – Nasser – Sydney Jet Boat Ride

Diesmal lasse ich euch nicht eine ganze Woche auf den nächsten Blogeintrag warten. Diesmal kommt er sofort! 😉

Heute hatte ich mein bisher wohl extremstes Erlebnis. Meine norwegische Freundin fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, mit ihr eine 30-minütige Jet Boat Tour durch den Sydney Harbour, Port Jackson, zu unternehmen. Natürlich hatte ich Lust darauf! Und so bestellte sie schon letzte Woche unsere Tickets, die es derzeit etwas günstiger gibt. 
Wir trafen uns nachmittags am Circular Quay. Dort mussten wir ganz hässliche, riesige, lila Kapuzencapes an- und unsere Schuhe ausziehen, sodass wir alle aussehen, als würden wir einer okkulten Sekte angehören. Wir bekamen Schwimmwesten für den Notfall, die Anweisung uns jederzeit gut festzuhalten und ein wenig später schon saßen wir mit ungefähr 20 weiteren Leuten jeden Alters im Jet Boat. 
Ich habe ja erwartet, dass ich bei dieser Tour etwas nass werde. Ich habe jedoch nicht erwartet, dass ich nach einer halben Stunde auf diesem Boot komplett von oben bis unten durchnässt sein würde! Haha! Es war famos! 
Zunächst verließen wir das dicht befahrene Gewässer vorm Opernhaus in gemäßigtem Tempo und plötzlich folgte mit Highspeed eine Drehung auf die nächste, sodass niemand trocken blieb. Wir schrien und johlten jedes Mal, wenn unser Guide das Boot in die Kurve legte und die aufkommenden Wellen alles und jeden durchnässten. Ich habe keine Ahnung, aus welchem Grund wir diese lila Capes tragen sollte. Die haben echt nichts gebracht. Dafür sahen alle sehr lustig aus. Wir genossen es, den Hafen Sydneys auf eine solch spektakuläre Art und Weise aus verschiedenen Winkeln kennenzulernen und das Salzwasser im Gesicht zu spüren (... und zu schmecken). Den ganzen Tag lang schien die Sonne. Heute durfte ich mal wieder erleben, was es heißt, richtig gute Laune zu haben und den Moment zu genießen. Die vollen 30 Minuten war ich mit Grinsen, Lachen, Kreischen oder Jubeln beschäftigt. Aus diesem Grund kann ich jedem, der mal nach Sydney kommt, diese Tour wärmstens empfehlen. Diese $39 haben sich voll und ganz gelohnt! 
Auch im Anschluss waren wir noch total gut gelaunt und aufgedreht, kauften uns Eis und sahen uns die Entfesslungsnummer eines Straßenkünstlers an. Dabei bemühten wir uns, in der Sonne zu stehen, in der Hoffnung, unsere Klamotten würden irgendwann trocknen. Leider ist es auch recht windig gewesen, sodass wir allmählich zu frieren begannen. So suchten wir Zuflucht im MCA. Das Museum of Contemporary Art kostet keinen Eintritt und bietet so jedem die Gelegenheit, zeitgenössische Kunst zu bestaunen. Ich bin wirklich schlecht darin, Kunstwerke zu interpretieren, insbesondere wenn es sich um solch moderne Dinge handelt. Daher bin ich am Überlegen, dieses Museum eines Tages noch einmal alleine zu besuchen, um mir mehr Zeit zum Betrachten und Bedenken der einzelnen Ausstellungsstücke zu nehmen. Insbesondere das Refugee Art Project hat mein Interesse geweckt. Doch über das MCA werde ich, falls ich tatsächlich ein zweites Mal hingehen werde, wann anders berichten. 
Der heutige Tag wird mir in erster Linie durch unseren grandiosen Jet Boat Ride in Erinnerung bleiben. Wow, bin ich froh, das erlebt zu haben! ♪

Durchnässte Grüße
Hanna 🐨

Freitag, 23. September 2016

Sydney von oben, Tiere von Nahem

Ein Besuch des Sydney Tower Eyes wurde mir von der vorherigen Au-pair meiner Gastfamile wärmstens empfohlen. Zum Glück war diese Attraktion ohnehin in dem Combo Ticket enthalten, welches ich mir vor zwei Wochen mit einer Freundin kaufte und das uns schon wundervolle Stunden in Madame Tussauds und im Sea Life verbringen ließ. Ich weiß noch, dass ich im Anschluss daran zweifelte, ob jener Sonntag überhaupt noch zu toppen sei. Doch der letzte Samstag hat dies tatsächlich geschafft. 
Der Hyde Park von oben.

Nach einem kurzen Film im 4D-Kino, der einem bereits einen tollen Blick auf Sydney ermöglichte, brachte uns ein Fahrstuhl binnen 45 Sekunden 250m nach oben auf das Indoor Observation Deck. Von dort aus hat man eine unglaubliche Aussicht: 80km weit kann man in jede Richtung schauen! Wir waren zutiefst beeindruckt. Diese Metropole ist von oben einfach wunderschön! Meine Begleitung erzählte mir, sie hätte bereits Paris und London von oben gesehen, aber beide Städte seien kein Vergleich zu Sydney. Das macht wohl das Wasser, welches in den zahlreichen Buchten friedlich vor sich hin schimmert. Einen Kontrast dazu bilden die gigantischen Hochhäuser, die wortwörtlich an den Wolken kratzen und neben den restlichen Gebäuden so mächtig aussehen. Und dazu kommen noch zahlreiche Grünflächen. Insbesondere der Hyde Park (dem ich unbedingt noch einen Besuch abstatten muss!) wirkt aus dieser Perspektive wie ein Kunstwerk. 


Ja, spätestens in dem Moment, als wir all das vom Observation Deck aus sahen, haben wir uns in diese Stadt verliebt. 





Schweren Herzens verließen wir die Aussichtsplattform wieder. Ich habe keine Ahnung, wie lange wir dort oben vor uns hingeschwärmt und Fotos gemacht haben. Doch wir freuten uns auch schon auf den Wild Life Zoo. Zu Recht! 
Giftgrün, aber keineswegs giftig – der grüne Baumpython
Dieser recht kleine Tierpark mitten im Darling Harbour ist schlichtweg fantastisch! Vor einigen Wochen war ich ja schon im gigantischen Taronga-Zoo, der natürlich viel mehr Tiere zu bieten hat. Doch ich muss sagen: Der Wild Life Zoo hat mir, obwohl er nur australische Tiere beheimatet und weniger Attraktionen zu bieten hat, um einiges besser gefallen. Vielleicht ist genau das sogar der Grund dafür. Weil man genau weiß, dass man genug Zeit hat, alles zu sehen, lässt man sich gar nicht hetzen, wie es in großen Zoos manchmal der Fall ist. Man nimmt sich viel mehr Zeit für jedes einzelne Gehege und fürs Lesen der Infotexte. Ich wusste vorher zum Beispiel nicht, dass die erste Mahlzeit eines Koalababys Kot der eigenen Mutter ist. Das klingt echt eklig, ist aber wahr! Diese Substanz wird Pap genannt und die kleinen Koalas müssen es zu sich nehmen, um die Mikro-Organismen zu erhalten, die sie später zum Verdauen von Eukalyptusblättern benötigen. Verrückt, wie die Natur manchmal organisiert ist!
Die großen Krallen am Fuß machen
den Kasuar zum
gefährlichsten Vogel der Welt.
Es war auch das erste Mal, dass ich einem Kasuar (englisch: Cassowary) begegnete, dem gefährlichsten Vogel der Welt. (Soeben schaute ich nach, ob es diese Tiere auch im Taronga Zoo gibt. Gibt es, aber ich hatte ihn nicht entdeckt. Seht ihr, kleine Zoos sind viel besser! Haha!) Das Federkleid, diese interessante Kopfform und der Gang des Vogels erinnerten uns irgendwie an eine alte, reiche Dame, die erhobenen Hauptes mit eitlem Blick durch die Gegend schreitet und die andere kritisch beäugt. 😂
Neben supersüßen Kängurus sahen wir auch supersüße Koalas (sogar einen ganz Kleinen ♥) und ein supersüßes Wombat! Außerdem gab es Nachttiere mit riesigen Augen und richtig viele Schlangen, denen ich lieber nicht draußen begegnen möchte

Nach diesen zwei großartigen Erlebnissen bekamen wir ganz schön Hunger, den wir kurz darauf mit zwei super leckeren Pizzen am Darling Harbour stillten. Anschließend schlenderten wir noch ein wenig durch die City, sahen uns Chinatown an und machten uns nach einem grandiosen Tag auf den Heimweg.

Sonntag verbrachte ich Zuhause. Eigentlich wäre ich gerne zum abendlichen Gottesdienst gegangen, doch das schlechte Wetter – es schüttete aus Eimern und da wollte ich mich wirklich nicht zur Bushaltestelle kämpfen – hielt mich davon ab. Aus diesem Grund genoss ich einfach einen Faulenzer-Tag. Ich blieb im Bett, trank Tee, las ein wenig, hörte Musik, entspannte mich... Ab und zu genieße ich ein solches Dauernichtstun. Das sei jedem ab und zu gegönnt! ☕

Grandiose Grüße
Hanna 🐨

Samstag, 17. September 2016

Freitag, 16. September 2016

Was glücklich macht – Schokolade und Musik




Schokolade ist Glück, das man essen kann.

Ursula Kohaupt


Letztes Wochenende fand in Sydney das Smooth Festival of Chocolate statt und ich bin sehr froh darüber, dabei gewesen zu sein. 
Ich beschloss erst recht spät dorthin zu gehen. Eigentlich hatte ich für Samstag lediglich das Konzert am Abend geplant, doch dann wollte ich mir ein Straßenfest, bei dem es einzig und allein um das wunderbarste Lebensmittel der Welt geht, nicht entgehen lassen! Mir hatten zwar einige Au-pairs angeboten, sich dort zu treffen, aber da ich weder wusste, wie lange ich bleiben wollte, noch wem ich hätte zusagen sollen, bin ich einfach alleine gegangen. Zudem finde ich es sehr angenehm, auch mal ein paar Stunden allein in der City zu verbringen und die Gegend auf eigene Faust zu erkunden. 

So fuhr ich am Nachmittag mit dem Bus nach Sydney und schlenderte zum Hafenviertel The Rocks, wo ich zuvor noch gar nicht gewesen bin. Schon von weitem ließen sich Fahnen erkennen, die das Festgelände kennzeichneten, und nach weiteren Metern konnte ich auch schon die Stände sehen. Etliche weiße Zelte waren in den Straßen errichtet, alle mit Schildern beschriftet, die einem das Wasser im Munde zusammenlaufen ließen, "Choc Dipped Fruit", "The Cupcake Room", "Oh Fudge"... Nachdem ich die Namen all der angebotenen Köstlichkeiten gelesen habe, entschied ich mich dennoch für den Klassiker, holte mir mit Schokolade überzogenes Obst und setzte mich an den Hafen, während auf der gegenüberliegenden Seite des Wassers das Dach des Opernhauses im Sonnenlicht glitzerte. Diese wunderschöne Aussicht, die süßen Früchte mit Schoki und Kokosraspeln und die Vorfreude auf das anstehende Konzert am Abend sorgten für einen fantastischen Glücksmoment. 
Nachdem ich meine Erdbeeren und die Banane aufgefuttert (und dabei meine Jeans natürlich total zugesaut hatte), beschloss ich zum Opernhaus zu gehen, um mir ein Programm für die kommenden Monate zu besorgen. Schließlich möchte ich auf jeden Fall noch ein Stück besuchen. 
Da ich mir jede Menge Zeit ließ, noch einige Minuten einem Straßenmusiker Ecke Pittstreet lauschte und in einem Reiseführer stöberte, war es allmählich spät geworden. Also holte ich mir beim Chocolate Festival eine Portion Dutch Pancakes zum Abendessen und stieg in den Zug Richtung New Town, wo ich mit einer deutschen Au-pair, die ich nur über Facebook kannte, zum Simple Plan Konzert verabredet war. Ich war bereits sehr aufgeregt, immerhin würde das mein erstes richtiges Konzert sein und dann handelte es sich auch noch um eine meiner beiden absoluten Lieblingsbands! Kein Wunder, dass sich jener Samstagabend zu einem meiner schönsten Erlebnisse bisher entwickelte. Wir sangen und tanzten, jubelten und lachten. Obwohl meine Ohren aufgrund meiner Erkältung noch immer ein wenig blockiert waren, mir Bier auf die Hose gekippt wurde und meine Füße auf dem Heimweg schmerzten, war es schlichtweg genial und ich werde noch laaaange von dieser Nacht schwärmen! 


(Einen Zusammenschnitt des Auftritts gibt's hier.)

Nach dieser Nacht schlief ich am Sonntag ein wenig länger. Doch das machte gar nichts, weil ich den Tag ganz gemütlich Zuhause verbrachte, lediglich abends zu Hillsong gehen wollte. Auch dort herrschte wieder super Stimmung, die Gemeinde tanzte und jubelte, und diesmal hat mir auch die Predigt besser gefallen. 😉


Zum Schluss noch was für die Ohren! ♫


Schokosüße Grüße
Hanna 🐨

Freitag, 9. September 2016

Ausgeknockt.


Den aufmerksamen Lesern unter euch fiel vielleicht auf, dass ich gar nicht über meinen letzten Samstag berichtet hatte. Das hat damit zu tun, dass ich nach meinen Kreislaufproblemen Donnerstagnacht, die ich ja bereits im Monatsrückblick erwähnte, meinem Körper einen Tag Ruhe gönnen wollte (obwohl ich wirklich gerne zum Au-pair-Treff nach Manly gegangen wäre).
Wie ich am Sonntag bemerkte, war dies anscheinend nicht genug. Während ich mit meiner Begleitung Richtung Darling Harbour schlenderte, bekam ich Ohrensausen und der Druck auf meinem linken Ohr hielt bis zum Schlafengehen an. Da ich auch noch die ganze Nacht lang  Ohrenschmerzen hatte, kam ich um einen Arztbesuch am Montag nicht herum. Die Ärztin war echt super nett, aber es ist völlig egal, wie nett dein Gegenüber ist – wenn die Diagnose "Beidseitige Mittelohrentzündung" lautet, ist dein Tag gelaufen. 
Meine Gastmutter arbeitete am folgenden Tag extra von Zuhause aus, um zwischendurch ein paar Stunden auf Jake aufpassen zu können, damit ich mir mehrere Ruhepausen gönnen konnte. Dafür war ich echt sehr dankbar. ♡
Inzwischen sind die Ohrenschmerzen vergangen. Ab und zu plagen mich noch etwas Druck auf den Ohren und eine Schnupfnase. Doch im Großen und Ganzen fühle ich mich wieder recht fit. Heute zum Beispiel war ich mit einer mir sehr ans Herz gewachsenen Freundin in Rouse Hill zum Shoppen und FroYo essen verabredet! Zum Pub Crawl gehe ich heute Nacht jedoch nicht. (Sorry, T.! ♥) Das möchte ich meinem Körper besser noch nicht antun... Aber das Konzert morgen Abend, worauf ich mich schon seit Wochen sehr freue, lasse ich mir nicht entgehen. ♫ Und am Sonntag werde ich wohl auch endlich wieder zum Hillsong-Gottesdienst nach Baulkham-Hills fahren.
Es geht bergauf! ☺

Schniefende Grüße
Hanna 🐨

Dienstag, 6. September 2016

Von Fischen und Promis.

In meinem letzten Post berichtete ich ja bereits von meinen zahlreichen Septemberwochenendsplänen. Dieser Monat ist deshalb so gut durchgeplant, weil ich mir mit einer Freundin den 5 Attraction Pass kaufte, eine sehr preiswerte Eintrittskarte für fünf Sensationen Sydneys. Diesen Sonntag waren das Sea Life Aquarium und Madame Tussauds an der Reihe.


Common Sydney Octopus
Meine Begleitung, eine deutsche Au-pair, mit der ich vor zwei Wochen auch schon den Color Run erlebte, und ich trafen uns im QVB, dem Queen Victoria Building, zum Mittagessen und Bummeln. Danach wurde es Zeit, zum Darling Harbour zu gehen, um das das Sea Life zu besichtigen. Es bietet eine Vielzahl an Aquarien mit Fischen aus aller Welt und allerlei Möglichkeiten, etwas über die Tiefen der Meere zu lernen: So hatte ich zum ersten Mal in meinem Leben die Chance, eine Seegurke zu streicheln, was zugegebenermaßen nicht sonderlich beeindruckend klingt... War es auch nicht, nur etwas glitschig.
Am interessantesten waren die beiden Glastunnel: Neben und unter Seekühen, sogenannten Dugongs, langzulaufen, ist irgendwie süß, weil diese Tiere trotz ihrer massigen Körper sehr sanft wirken. Der Haitunnel hingegen war schon ein wenig beängstigend, obwohl Haie von unten echt witzig aussehen. (Leider war ich jedesmal zu langsam, ein Foto aus dieser Perspektive zu machen.) 

Umso mehr fotografiert wurde dann im Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds. Obwohl wir so einige der nachgebildeten Promis gar nicht kannten – es sind eben diverse australische Berühmtheiten dabei, von denen ich nie zuvor gehört hatte – hatten wir viel Freude daran, mit nahezu jeder einzelnen Figur Bilder zu machen. Wir begegneten Sängern und Schauspielern, Politikern und berühmten historischen Persönlichkeiten. Am spaßigsten war die Filmabteilung, in der sich einige Superhelden befanden. Das hätte mein Gastjunge Jake sicherlich auch genossen. Schließlich bestehen 80% seiner Spielzeuge aus Marvel- und DC-Actionfiguren.
Viel erzählen kann man über Madame Tussauds ansonsten allerdings nicht. Da lohnt es sich eher, ein paar Bilder anzusehen, oder einem der Wachsfigurenkabinette, die es heutzutage ja auf der ganzen Welt zu finden gibt, mal selbst einen Besuch abzustatten.


Madame Tussaud bei der Arbeit
Australischer geht's nicht:
Steve Irwin, der Crocodile Hunter,
† 4. September 2006

Chillen mit Cook






Nachdem wir drei Stunden zwischen all den Statuen verbracht hatten, knurrten unsere Mägen ganz schön und so genossen wir ein leckeres (und teures) Abendessen in einem der zahlreichen Restaurants am Darling Harbour, bevor wir wieder nach Hause fuhren.






In den nächsten Wochen erwarten uns also noch 3 weitere Attraktionen Sydneys, aber um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, ob diese unsere beiden bisherigen Besuche noch toppen können... Ich lasse mich überraschen! 


Sensationelle Grüße
Hanna 🐨

Donnerstag, 1. September 2016

Monatsrückblick August: Ankommen, Einrichten, Einleben

Kaum zu fassen, wie schnell die Zeit vergangen ist. Mein erster Monat ist bereits vorbei und ich habe schon so viel erlebt, so viel gelernt, so viele Menschen getroffen...

Bei meiner Gastfamilie hatte ich mich sofort wohlgefühlt und war mir vom ersten Tag an sicher, dass es mir in diesem Haus die nächsten 6 Monate über sehr gut gehen würde. Wenn ich Hilfe brauchte, zum Beispiel bei der Eröffnung des Bankkontos oder beim Beschaffen einer australischen Telefonnummer, konnte ich mich immer an meine Gastmutter wenden. Wir führen jeden Abend sehr nette Gespräche, sie kocht super leckeres Essen – ich habe auch echt Glück bei einer Vegetarierin untergekommen zu sein – und recht oft haben wir Dank Jake richtig viel zu lachen. 
Ja, Jake ist schon ein sehr lustiger, putziger Junge, der mich ganz schön auf Trab hält. Er steckt voller Fantasie! So erklärte er mir letztens, dass es sich bei dem automatischen Lufterfrischer im Wohnzimmer eigentlich um eine geheime Überwachungskamera handelt, die Santa verwendet, um zu beobachten, ob er auch immer brav ist. Zuerst dachte ich, Deeyaa hätte ihm das erzählt, aber diese war selbst ganz überrascht, als ich sie darauf ansprach. Haha!
Manchmal treibt mich Jake natürlich auch in den Wahnsinn. Seine allmorgendliche Frage "Is it my school day today?" bejahe ich meist und dann befindet sich seine Laune ganz schnell im Keller. Dabei handelt es sich dabei nur um den Kindergarten. Ziemlich schnell eingeschnappt kann er auch werden, wenn er gerade gar keine Lust hat, die Platzdeckchen auf den Tisch zu legen oder zu duschen. Aber so ist das eben als Vierjähriger. Warum sollte man denn helfen den Tisch zu decken, wenn man in der Zeit genauso gut mit seinen Actionfiguren spielen kann? Warum soll man denn Spielsachen aufräumen, wenn man später sowieso weiterspielt? Ich glaube, Kinder sind die Einzigen, die wirklich in der Lage sind, im Hier und Jetzt zu leben, den Moment zu genießen, ohne daran zu denken, was später sein wird. Ganz unbeschwert. Diesen Gedanken hatte ich im Laufe des letzten Monats schon des Öfteren. Wenn ich die Zeit und die Lust dazu finde, werde ich darüber jedoch später einen extra Eintrag verfassen...

Genauso schnell wie ich mich an meine Gastfamilie gewöhnt habe, habe ich mich auch an die wunderschöne Umgebung gewöhnt. Die Suburb bietet viele Parks mit Spielplätzen, es gibt kleine Einkaufszentren und in nur einer Stunde ist man in Sydney. Zwar hat das Wetter ein wenig verrückt gespielt, oft war es kalt und regnerisch, doch ich bin mir sicher, der Frühling wird bald kommen. 

Ebenso angetan bin ich von der Mentalität der Menschen. Egal wo ich hingehe, es herrscht ein "All Good" Feeling, das ansteckend ist. Das mag übertrieben klingen und womöglich bin ich ein wenig von den ersten positiven Eindrücken überrumpelt, aber in Deutschland hatte ich noch nie ein so nettes Gespräch mit einem Postboten; habe nie jemanden an einer Bushaltestelle getroffen, mit dem ich mich dann eine Stunde lang unterhalten und ihn anschließend auf Facebook geaddet habe; wurde nie von einer freundlichen alten Dame angesprochen, ob ich Hilfe benötige, nur weil ich mich so suchend umschaute. All diese Begegnungen haben mich so gefreut! 
Dazu kommen all die fantastischen Ausflüge, die ich gemacht habe: 


Die letzten Wochen in Deutschland, bevor ich hierher geflogen war, bin ich einige Male darüber besorgt gewesen, ob ich nicht von Heimweh geplagt werden würde. Doch bei all den großartigen Erlebnissen habe ich gar keine Zeit für Heimweh. Mir widerfährt hier soviel Positives, dass es keinen Grund gibt, traurig zu sein. Es gab einzelne Momente, in denen ich mich nach meiner Familie oder Freunden aus der Heimat sehnte – gestern Abend zum Beispiel lag ich mit Kreislaufproblemen in meinem Bett, fühlte mich elend und hätte meine Eltern echt gerne bei mir gehabt – aber ich hatte nie den Wunsch, frühzeitig nach Hause zurückzukehren, und ich hoffe auch sehr, dass das noch einige Monate so bleiben wird. Im 21. Jahrhundert ist man durch Skype, Facebook und WhatsApp ohnehin jederzeit miteinander verbunden und die Zeit wird so schnell vergehen, dann bin ich schon wieder zurück in Deutschland und sehe all die Menschen, die ich so sehr liebe, wieder. Doch darauf möchte ich gerne noch ein wenig länger warten! ♥

Für die Septemberwochenenden habe ich schon ganz viele Sachen geplant. Wenn alles klappt, kann ich mich auf das Aquarium und den Wild Life Zoo in Sydney freuen, auf Madame Tussauds und das Tower Eye. Es wird ein weiteres Au-pair-Treffen stattfinden, ich gehe sicherlich bald mal zum Pub Crawl und nächste Woche wartet ein ganz besonderes Konzert auf mich, das ich kaum erwarten kann! 
Ich verspreche, weiterhin regelmäßig von mir hören zu lassen, und ich freue mich über jedes Feedback von euch. Tipps, Ideen, Verbesserungsvorschläge helfen mir sehr weiter!

Frische Grüße
Hanna 🐨