Upsa! Da hänge ich nun doch wieder ein
wenig hinterher. Unser Aufenthalt in Rockhampton ist nämlich fast schon wieder
zwei Wochen her. Doch dort verbrachten wir ohnehin nur zwei Nächte und haben
nicht so viel erlebt. Rockhampton ist nämlich trotz 80 000 Einwohner das, was
ich ein australisches Kaff nennen würde. Eben ein sehr großes Kaff. Ehrlich. Kennt
ihr das Musical Footloose? Da geht es
um einen Jungen, der von Chicago nach Bomont – eine totlangweilige Stadt mitten
im Nirgendwo – zieht. Stellt euch mal diese Stadt vor und dann habt ihr einen
ungefähren Eindruck von der Stadt, in der wir waren…
Na gut, das ist natürlich total übertrieben.
Rockhampton hat einiges zu bieten – kulturell, historisch, landschaftlich.
Nationalparks, Museen, Gärten, sogar einen Zoo und eine Goldmine gibt es… Und ich
bin mir sicher, wir hätten dort
einiges erleben können, wenn wir ein
Auto gehabt hätten oder wenigstens
kein Wochenende gewesen wäre. In
Rockhampton fahren nämlich am Wochenende nahezu keine Busse. (Bin ich jetzt berechtigt, es als großes
Kaff zu bezeichnen?)
So saßen wir eben im Hostel unsere Zeit
ab, schauten Filme, gingen mal zum Supermarkt, schrieben Postkarten, hörten
Musik, lasen Bücher – all das, was man eben so macht, wenn man nicht wirklich
etwas zu tun hat. :D
Am Sonntag nutze ich die freie Zeit und
ging in die Kirche. Die Oasis New Life Gemeinde ist eine kleine, moderne Pfingstkirche und erinnerte mich im Großen
und Ganzen sehr an Hillsong. Ich wurde freundlich begrüßt und nach dem
Gottesdienst kam der Pfarrer selbst auf mich zu, um ein wenig mit mir zu
quatschen. Diese freundliche Begegnung und die Pizza, die ich im Nachhinein mit
meiner Reisekollegin futterte (Hoch lebe
Dominos!) versüßten mir den Aufenthalt in Rockhampton letztendlich doch
noch. Und wie gesagt, wären wir transporttechnisch nicht so eingeschränkt
gewesen, hätte es sicherlich noch viel aufregender sein können.
Dafür erhofften wir uns natürlich eine
wundervolle, erlebnisreiche Zeit an unserem nächsten Reiseziel, Airlie Beach. Dieser Wunsch wurde
erfüllt. Auf jeden Fall haben wir unsere Woche dort sehr genossen. Unser
ursprünglicher Plan war eigentlich, jeden Tag zum Strand zu gehen. Das hatte
sich aber recht schnell erledigt, da man dort im Meer gar nicht baden darf.
Davor hatte man uns schon gewarnt: Desto
weiter man die australische Ostküste gen Norden entlangreist – umso größer ist die
Wahrscheinlichkeit, dass sich gefährliche Tiere im Wasser tummeln, die man hier
als Stingers bezeichnet. Das
berühmteste Beispiel ist wohl die Würfelqualle – box jellyfish – deren Nesselgift sehr gefährlich sein kann. Aus
diesem Grund darf man das Wasser an den meisten Stränden hier oben nur mit Quallenschutzanzügen
(so eine Art Neoprenanzüge, nur dünner) betreten.
Zudem findet man entlang des Ufers zahlreiche Warnschilder, die einem auch
schrittweise erklären, was man tun soll, falls es dennoch zu einem Quallenstich
kommt. An diesen ist auch immer eine Flasche Essig befestigt, den man braucht,
um erste Hilfe zu leisten. Hoffen wir, dass wir diesen nie benötigen werden.
Doch weil wir ja nur zwei verängstigte Touris sind, halten wir uns sowieso an
die Regeln und gehen nur dort baden, wo es empfohlen ist. Darum blieben unsere
Badesachen in Airlie Beach ja auch trocken.
Stattdessen schlenderten wir durch die Einkaufsstraße, setzten uns in den Park und machten Musik, sahen uns den Sonnenaufgang an, legten uns an den Pool und machten auch eine Wanderung
durch den Conway National Park, wo ich endlich meine erste wilde Schlange sah.
Die war aber sehr klein und hat sich schnell davon gemacht. Der Pfad endete an
einem sehr hübschen Steinstrand, der uns jedoch nicht so geheuer war, weil sich
da ein Krokodilwarnschild befand… Daher genossen wir diese Aussicht nur kurz
und gingen dann zurück. Ich bin mir sicher der Rückweg ging schneller
vonstatten als der Hinweg, haha. Doch bei den Krokodilen, die dort anscheinend
gesichtet wurden, handelte es sich um sogenannte Leistenkrokodile. Googelt das mal und erzählt mir nicht, ihr wärt
nicht ebenfalls einen Schritt schneller gelaufen!
Wunderschöne Aussicht im Conway Nationalpark |
Und SCHWUPPS! befanden wir uns auf dem Heimweg. :D |
Das Highlight unserer Zeit in Airlie Beach war defintiv die Whitehaven Beach Tour entlang der Whitsundays, die wir Samstag machten.
Darüber werde ich euch allerdings das nächste Mal erzählen – diese Inseln
verdienen nämlich einen eigenen Eintrag. Bis dahin…
Faule Grüße
Hanna 🐨