Donnerstag, 9. März 2017

Stopp 6 & 7: Von Townsville zu Maggie

Townsville. Hier wird geschwitzt!
Oh Maggie! Wir freuten uns schon so lange darauf, sie endlich zu besuchen. Maggie ist wundervoll! Doch bevor wir uns auf den Weg zu ihr machten, schliefen wir zwei Nächte in Townsville. 
Am Ankunftstag lohnte es sich nicht, groß die Stadt zu erkunden. Wir bummelten lediglich ein paar Straßen entlang und überlegten, was wir die Woche essen könnten. Als Backpacker lohnt es sich ehrlich, das genauer zu planen. Da kann man viel Geld und Zeit sparen! :)

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zu einem etwas entfernter gelegenen Shopping Center, um ein paar Erledigungen zu machen. Nachmittags gingen wir in eine Kunstgalerie – in erster Linie, weil Galerien so gut wie immer kostenlos sind. Es gab eine Ausstellung über Indonesiche Popart und eine über die Menschen, die in den letzten Jahrzehnten zum Australier des Jahres ernannt wurden. Überaus spannend war das nicht. Ich kannte keinen einzigen der aufgelisteten Australier und habe mir auch keinen einzigen Namen gemerkt... Naja. Immerhin war die moderne Kunst aus Indonesien bunt und schrill. Über den tieferen Sinn hinter den Gemälden und Bildern nachzudenken, war uns allerdings auch zu anstrengend. Dafür war es auch einfach zu warm... 

Townsville selbst haben wir uns also nicht so genau angeschaut, obwohl es da auch einen Berg gibt, auf den fast alle vorbeikommenden Backpacker wandern. (Aber auch dafür war es uns zu warm.) Wir ließen uns voll und ganz von unserer Vorfreude auf Maggie berieseln! Maggie ist übrigens kurz für Magnetic Island, wo mich ein ganz besonderes Highlight meiner Zeit in Australien erwartete. 

Wie schon die Whitsundays wurde auch diese Insel im Jahr 1770 vom britischen Kapitän James Cook entdeckt. Beim Vorbeisegeln begann sein Kompass verrückt zu spielen, weshalb er davon ausging, die Insel bestehe aus magnetischem Stein – daher der Name Magnetic Island. Die zu der Zeit auf der Insel ansässigen Aborigines, gaben ihr den Namen Yunbenun. Ich nenne sie am liebsten Maggie – wie die Australier es tun. 
Falls ihr das noch nicht wusstet, Aussies liiieben es, Wörter abzukürzen. Am Anfang wusste ich zum Beispiel noch gar nicht, worum es sich bei brekkie (kurz für breakfast) oder einem bikkie (kurz für biscuit) handelt. Ebenso erging es mir mit den Wörtern avo, arvo, Chrissy, esky, loo und togs, um nur eine kleine Auswahl vorzustellen. Jep, wer englisch gelernt hat, kann Australier anfangs trotzdem nicht verstehen... Dazu aber vielleicht ein anderes Mal etwas mehr...

Von Townsville aus braucht man nur 20 Minuten mit der Fähre, um Maggie zu erreichen. Dort erwartete uns gleich nach dem Einchecken unsere Wild Life Park Führung. Direkt neben dem YHA Hostel befindet sich nämlich ein Koala Sanctuary. (zu Deutsch: Koala-Auffang-Station) Doch uns wurde – zu unserer großen Überraschung – weitaus mehr geboten, als nur Koalas. Wir lernten zunächst allerhand Krokodile, Vögel und Reptilien kennen, durften diese streicheln und halten. Von Shadow, dem Banks-Rabenkakadu, gab es sogar einen Kuss; und einen weiteren von einem Blauzungenskink. Das war merkwürdig aber lustig. Der Höhepunkt war natürlich das von mir heiß ersehnte Koalaknuddeln! Ok, viel geknuddelt wurde da nicht. Koalas sind nämlich nicht ganz so riesige Fans von Umarmungen, wie ich es bin. Darum bewegte ich mich, wie von den Rangern verlangt, während Pebbles, das Koalamädchen, auf meinen Armen platziert wurde, keinen Zentimeter und spielte Baum. Mein Herz aber machte einen Luftsprung, als ich dieses kleine, graue Pelzknäuel halten durfte. Ein Foto mit einem Koala zu bekommen, war schließlich die einzige typisch australische Touristenattraktion, die ich wirklich überaus gerne abhaken wollte. :)
Als wäre das nicht noch genug gewesen, hatten wir im Anschluss noch die Möglichkeit, die Allfarbloris zu füttern – wunderschöne kleine laute Papageien, deren Krallen aber ganz schön wehtun, wenn sie sich auf deiner Hand niederlassen. 

Bearded Dragon.
Pebbles. ♡

Lasst euch nicht von dem Grinsen täuschen. Tief im Inneren schreie ich vor Schmerz. :D

Unseren zweiten Tag auf Magnetic Island verbrachten wir am Strand. Wir liehen uns also zwei Stingersuits aus und fuhren mit dem Bus zur Alma Bay, wo wir es uns vorm Badengehen gemütlich machten. Dort lagen wir stundenlang, genossen das Wellenrauschen und die Tatsache, dass wir gerade auf einer wunderschönen Insel Australiens zu zweit unter einer Palme im Sand liegen können. Wie oft erlebt man so etwas schon als 18-jährige Deutsche? 


Am Abend gingen wir noch zur Geoffrey Bay, wo man wildlebende Felskängurus füttern kann. Da diese kleinen Beuteltiere aber ohnehin den ganzen Tag von Touristen vollgefüttert und beglotzt werden, machten wir nur ein paar Fotos und gingen dann zurück zum Hostel. 

Um auch den dritten und letzten Tag noch sinnvoll zu nutzen, beschlossen wir vor dem Ablegen der Fähre noch eine kurze Wanderung durch den Wald zu machen. Kurz war sie durchaus. Wir brauchten 45min für den Hin- und ebenso lange für den Rückweg. Dennoch war das der anstrengendste Bushwalk, den ich je unternommen habe, weil wir immerzu Treppen herauf und herunterlaufen mussten, die ab einem bestimmten Punkt nicht mal mehr als Treppen zu bezeichnen waren. Es handelte sich nur noch um herumliegende riesige Steine, auf denen man herumbalancieren muss. Ein Wunder, dass wir heil wieder ankamen, allerdings komplett durchgeschwitzt, sodass wir uns schon auf eine Dusche zurück in Townsville freuten. Da verbrachten wir schließlich noch eine weitere Nacht bis wir am nächsten Tag weiter nach Mission Beach fuhren. 



Maggie – inbesondere natürlich wegen der Tour durch das Koala Sanctuary – war wirklich einer meiner absoluten Lieblingsorte Australiens! Wir genossen jeden Augenblick und ich bezweifle stark, dass dieses Erlebnis im Laufe der nächsten 4 Wochen noch getoppt werden kann... Ich lasse mich überraschen. Schließlich erwarten uns noch einige spannende Ziele! Bis dahin –

Koalaknuddelgrüße
Hanna 🐨